· 

Roadtrip - Teil 2

Nach einem kurzen Zwischenstopp in Salta (inklusive einer norwegischen Zimtschnecke) fuhren wir weiter Richtung Norden nach Purmamarca. Die kleine Stadt liegt in der Provinz Jujuy auf gut 2200 Metern. Bekannt ist sie vor allem für den Cierro de los Siete Colores, den Berg der sieben Farben. Auf jeden Fall ein süßer Ort mit toller Natur, der uns aber hauptsächlich als Ausgangspunkt für unsere nächste "Etappe" diente.

Eigentlich wollten wir in Purmamarca nur eine Nacht bleiben. Leider machte mir die Höhe aber ganz schön zu schaffen und ich hatte starke Kopfschmerzen. So hängten wir einen Tag dran, den wir (besser gesagt: ICH) zum Akklimatisieren und für eine kleine Wanderung auf den gegenüberliegenden Berg nutzen. Das half tatsächlich und mir ging es viel besser. Da wusste ich noch nicht, dass es noch schlimmer werden würde :)

Von Purmamarca ging es dann erst so richtig los! Der Paso de Jama wartete auf uns. Ein Bergpass, der durch die Anden nach Chile, besser gesagt nach San Pedro de Atacama führt. 411 Kilometer. Maximale Höhe: 4800 Meter!!! Wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus und gefühlt hätten wir alle zehn Minuten anhalten können. Ich habe ja schon einiges gesehen, aber die Landschaft war echt von einer anderen Welt. Anders kann ich es nicht beschreiben.

 

Innerhalb kürzester Zeit waren wir auf 4200 Metern Höhe, durchquerten die Salinas Grande und erreichten nach circa acht Stunden San Pedro de Atacama.

 

Auf dieser Strecke gilt auf jeden Fall: Der Weg ist das Ziel! Wobei ich echt froh war, als wir das "Ziel" erreicht hatten, denn die letzten zwei Stunden ging es mir richtig schlecht. Kopfschmerzen, Übelkeit, das volle Programm. Anscheinend reagiere ich einfach empfindlich(er) auf die Höhe. Das war ja nicht das erste Mal, dass es mir aufgrund der Höhe schlecht ging. In Peru und Guatemala hatte ich ähnliche Erfahrungen gemacht. Aber es gibt schlimmeres und am nächsten Tag ging es mir wieder gut und ich war bereit für die Wüste...

Das letzte Foto zeigt die zwei Vulkane Licancabur (5900 Meter) und Juriques, die auf der Grenze zwischen Chile und Bolivien stehen (liegen?). Sie sind auch von San Pedro de Atacama sichtbar.

Die Atacama-Wüste ist die trockenste Wüste der Erde - außerhalb der Polargebiete. Und das spürt man auch direkt. Es war heiß, trocken und extrem staubig. Noch dazu waren in San Pedro plötzlich so viele Menschen! Nachdem wir auf der Passstraße fast die ganze Zeit alleine unterwegs waren (abgesehen von dem ein oder anderen LKW), war der touristische Ort eine ganz schöne Umstellung.

Zudem merkten wir relativ schnell, dass das "Wüsten-Klima" nicht unser bevorzugtes Klima ist :) Trotzdem erkundeten wir ein bisschen die Gegend und entdeckten eine kleine grüne Oase mitten in der Wüste.

Nach ein paar Tagen machten wir uns wieder auf den Weg zurück nach Purmamarca. Man sollte meinen, dass wir diesmal weniger Stopps machten, weil wir die Strecke ja schon kannten... Tja, weit gefehlt. Wir brauchten wieder genauso lange und kamen auch beim "zweiten Blick" aus dem Staunen nicht raus! Die Landschaft ist einfach einmalig! Und da wir am Morgen in San Pedro starteten, waren die Lichtverhältnisse auch ganz anders - neue Fotomotive also :) Die Salzwüste war z. B. am Nachmittag noch viel beeindruckender.

Noch dazu kamen wir auf dem Rückweg in einen Sandsturm! Das war für uns beide auch eine "Premiere".

Das war unser kleiner Argentinien-Chile-Roadtrip! Hat definitiv Spaß gemacht und ich würde es jederzeit wieder tun :) Mit dem Auto ist man einfach so viel flexibler! Next step wäre dann der Campervan. Dann spart man sich nämlich auch noch die (manchmal) nervige Suche nach einer Unterkunft. Und so eine Nacht im Camper auf dem Paso de Jama... Die Vorstellung hat was!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0