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Bienvenido a Argentina!

Vom spanischen Frühling ging es in gut 15 Stunden in den argentinischen Herbst. Die ersten Tage verbrachten wir in Buenos Aires. Drei Millionen Menschen leben in der Haupstadt. Wenn man die Randbezirke mitzählt, sind es sogar 15 Millionen! Definitiv also eine Großstadt und nicht unbedingt mein "place to be". Zum Glück gab es aber auch hier ein paar ruhigere und grünere Ecken (z. B. den Parque el Rosedal), wo man es gut aushalten konnte. Highlight für mich war El Ateneo Gran Splendid, ein ehemaliges Theater, das jetzt ein riesiger Buchladen ist! Tolle Atmosphäre und ein einmaliges Erlebnis. Im Stadtteil San Telmo haben wir uns besonders wohlgefühlt und ließen uns dort den ein oder anderen leckeren Kaffee schmecken :) Und bunte Häuser durften natürlich auch nicht fehlen! Davon gab es jede Menge im Stadtteil La Boca.

 

Was für mich am Anfang sehr verwirrend war, war die Währung bzw. der Umgang mit Geld in Argentinien. Man bezahlt mit argentinischen Pesos und es gibt einen offiziellen Wechselkurs. Der gilt zum Beispiel auch, wenn ich Geld am Automaten abhebe, was man nicht machen sollte. Es gibt nämlich auch noch den sogenannten Dólar Blue, der einen viel besseren Wechselkurs hat! Wenn man durch die Straßen von Buenos Aires (oder auch anderen Städten in Argentinien) läuft, hört man immer wieder Männer und Frauen am Straßenrand "Cambio" rufen. Dort kann man dann US-Dollar oder Euro zum "guten" Kurs wechseln. So ganz verstanden habe ich das System immer noch nicht. Denn wenn ich mit der Kreditkarte im Supermarkt bezahle, bekomme ich in der Regel auch den "besseren" Wechselkurs. Ansonsten möglichst viele Euro mit nach Argentinien bringen und auf der Straße wechseln... So sind nach dem offiziellen Wechselkurs ein Dollar circa 220 Pesos, nach dem Dólar Blue aber fast 470!!!

Von Buenos Aires machten wir uns auf den Weg Richtung Norden und zwar ins 1500 Kilometer entfernte Salta. An die weiten Entfernungen in Argentinien musste ich mich definitiv erst gewöhnen. Da die Flüge recht teuer waren, entschieden wir uns für eine 22-stündige Busfahrt. Ich war sehr skeptisch! Ich hatte zwar schon längere Busfahrten in Südamerika gemacht, aber 22 Stunden!? Letztlich klappte aber alles ganz gut und da die Busse recht komfortabel und die Sitze bequem sind, konnten wir sogar ein paar Stunden -  mehr oder weniger gut - schlafen.

 

Salta gefiel uns auf Anhieb richtig gut! Wir hatten ein nettes Apartment mit Blick auf die Stadt und den "Hausberg" San Bernardo. Man kann den Berg zu Fuß "erklimmen" oder mit dem Teleférico. Wir freuten uns auf ein bisschen Bewegung und liefen bzw. joggten mehrere Male auf den Hügel. Von oben ist die Aussicht einfach immer schön und Spaß gemacht hat es auch!

 

Obwohl über 500 000 Menschen in Salta leben, wirkt die Stadt eher wie eine Kleinstadt. Alles ist fußläufig erreichbar und ich habe mich die ganze Zeit (auch abends) sehr sicher gefühlt. Noch dazu entdeckten wir ein arabisches Restaurant, das super gutes Essen zubereitete und eine süße kleine norwegische Bäckerei mit leckeren Zimtschnecken. Es sind halt doch die kleinen Dinge - auch oder gerade auf Reisen :)

 

Ein weiteres Highlight in Salta war das Museo de Arqueología de Alta Montaña. Das Museum ist nicht besonders groß, aber dort befinden sich die sogenannten "Tres Niños". Drei Mumien, die 1999 in der Nähe des Llullaillaco-Gipfels (6739 Meter) entdeckt wurden. Die Kinder wurden um das Jahr 1500 in einem religiösen Ritual der Inka geopfert. Die Mumien gelten als am besten erhaltene Mumien der Welt. Und es ist echt verrückt zu sehen, in welch gutem Zustand die über 500 Jahre alten Mumien sind! Fotografieren war im Museum nicht erlaubt, aber google schafft Abhilfe, falls es jemanden genauer interessiert.

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Kommentare: 2
  • #1

    Anne (Donnerstag, 04 Mai 2023 16:04)

    Toller Beitrag und es tut gut, dich so glücklich und voller Abenteuer im Gepäck zu sehen ☺️
    Über die Mumien-Kinder hatte ich tatsächlich auch schonmal eine Reportage gesehen…Liebe Grüße

  • #2

    Barbara (Sonntag, 07 Mai 2023 00:11)

    @Anne: Danke! Das hast du schön gesagt bzw. geschrieben. "Abenteuer im Gepäck" - das trifft es ganz gut :) Hasta luego!!!