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Roadtrip - Teil 3

Der letzte Teil unseres Roadtrips führte uns die Ostküste entlang nach St Lucia, dann weiter zum Krüger Nationalpark und schließlich nach Johannesburg.

Bevor wir nach St Lucia kamen, entdeckten wir durch Zufall das Umlalazi Nature Reserve.  Am Parkplatz wurden wir schon von Zebras begrüßt und machten dann einen kleinen Spaziergang durch den Mangrovenwald. Flusspferde und Krokodile ließen sich leider nicht blicken. Stattdesssen entdeckten wir einen menschenleeren Traumstrand auf der anderen Seite des Naturreservats :)

Nach St Lucia wollten wir unbedingt wegen der Flusspferde. Angeblich laufen sie dort sogar durch den Ort! Was nicht gerade ungefährlich ist, denn Flusspferde gehören zu den gefährlichsten Tieren der Welt. Für uns bestand aber keine Gefahr, denn es waren weit und breit keine Nilpferde in Sicht :) Stattdessen wimmelte es in unserer Unterkunft nur so von Affen. Vor allem die Affenbabys waren einfach so süß!

Auf einer Bootsfahrt hätte man wohl mit Sicherheit Flusspferde gesehen, aber da wir da beide keine rechte Lust drauf hatten, versuchten wir am Morgen erneut unser Glück, das ein oder andere Nilpferd zu "spotten". Und tatsächlich entdeckten wir von der Brücke aus ein paar Flusspferde im Wasser! Leider mit Regen und ziemlich weit weg, aber JA, die ersten Hippos!!! Fast noch cooler fand ich aber das Chamäleon, das ich zufällig am Ufer entdeckte! Es war ziemlich klein und unscheinbar, aber mir hat es richtig Spaß gemacht es zu beobachten.

Und dann fing der Regen an... Teilweise regnete es so heftig, dass wir am Straßenrand anhalten mussten, weil wir einfach nichts mehr gesehen haben. Eigentlich wollten wir im Süden durch die Crocodile Bridge Gate in den Krüger Nationalpark fahren. Aufgrund starker Regenfälle wurde diese Einfahrt dann aber gesperrt und wir mussten Phabeni Gate im Westen ansteuern. Eine weitere Zufahrt (Numbi Gate) und gewisse Straßen in der Nähe sollte man ebenfalls meiden, weil dort im Oktober 2022 ein deutscher Tourist ermordert wurde. Gruselig. Aber ja, wir sind in Südafrika.

Generell war die Fahrt Richtung Krüger Nationalpark nicht unbedingt ein Highlight. Entlang der Grenze zu Eswatini (ehemals Swasiland) gab es mehrere Situationen, in denen wir uns unwohl fühlten. Einsame Straßen in der Nacht in Kombination mit Starkregen und jeder Menge Schlaglöchern. Puh. Da waren wir froh, als wir in der Unterkunft angekommen waren...

Dann war es soweit. Krüger Nationalpark! Und ja, die Erwartungen waren hoch. Sehr hoch! Immerhin gehört der Park zu den größten Nationalparks Afrikas und ist weltweit bekannt. Natürlich wollten wir die Big Five sehen: Afrikanischer Elefant, Nashorn, Löwe, Leopard und Büffel. Ganz so einfach war es dann aber leider nicht. Die Nashörner halten sich vor allem im Süden des Parks auf. Die Straßen in den Süden waren aber wegen Überflutung gesperrt. Und generell waren sehr viele Straßen nicht passierbar. Es blieb eigentlich nur die "Hauptstaße" Richtung Norden. Und selbst da mussten wir einmal eine überflutete Straße durchfahren. Nicht so einfach, wenn man nicht weiß, wie tief das Wasser ist und wie der Untergrund aussieht. Zum Glück kamen wir heil auf der anderen Seite an. Nur das Mietauto wurde ein bisschen in Mitleidenschaft gezogen. Aber halb so wild, gefahren ist es noch!

Mit dem Wetter hatten wir tatsächlich Glück und es gab nur vereinzelt ein paar Regenschauer. Insgesamt blieben wir drei Nächte im Krüger Nationalpark und übernachteten in drei verschiedenen Rest Camps in kleinen Bungalows.

Teilweise verbrachten wir fast 12 Stunden pro Tag im Auto! Sobald die Tore der Camps öffneten (5:30 Uhr) machten wir uns auf den Weg. Denn es ist ja bekannt, dass die Tiere vor allem am Morgen und Abend aktiv sind. Gegen Nachmittag steuerten wir dann das nächste Rest Camp an, um einzuchecken und dann noch mal loszufahren, bevor die Tore um 18:30 Uhr wieder schlossen. Nach den ersten zwei Tagen waren wir ziemlich enttäuscht, weil unsere Erwartungen so gar nicht erfüllt wurden. Wir sahen zwar jede Menge Antilopen, hübsche Vögel, Affen, Zebras und Gnus, aber Löwen, Leoparden und Geparden? Fehlanzeige! So schnell gaben wir aber nicht auf und hielten weiter Ausschau... Endlich ließen sich dann auch ein paar Giraffen, Elefanten, Büffel und Flusspferde blicken! Und ganz besonders gefreut haben wir uns über eine Warzenschweinmama mit ihren Kindern :)

An Tag 3, als wir gar nicht mehr damit rechneten, begegneten uns dann tatsächlich drei junge Löwen! Wir fuhren die "Hauptstraße" entlang. Ich am Steuer, C. las im Reiseführer und da waren sie plötzlich direkt vor uns auf der Straße. Es war zwar nur ein kurzes Vergnügen, weil die Löwen, als sie uns bemerkten, ins hohe Gras verschwanden. Aber trotzdem: Löwen!!!

Und das sollte nicht das einzige Highlight des Tages bleiben. Als wir am Abend noch einmal losfuhren, kam uns ein Ranger im Auto entgegen und hielt uns an. Ziemlich aufgeregt erzählte er uns, dass nicht weit entfernt ein Leopard gesichtet wurde. Wir machten uns direkt auf den Weg und konnten unser Glück kaum fassen. Der Leopard war zwar sehr weit weg hoch oben in einem Baum, aber gefreut haben wir uns trotzdem. Wir kamen dann auch noch mit einer anderen Rangerin ins Gespräch, die meinte, dass Leoparden wirklich nur selten entdeckt werden. Kein Wunder, so gut wie die Wildkatzen getarnt sind!

Bevor wir den Krüger Nationalpark wieder verließen, warteten noch ein paar Highlights auf uns. Am letzten Tag starteten wir wieder direkt zum Sonnenaufgang und fuhren quasi direkt in ein Rudel Afrikanischer Wildhunde. Die Hunde ließen sich überhaupt nicht beirren und spazierten entspannt die Straße entlang, bis wir sie in langsamen Tempo überholten.

Und es wurde noch besser! Kurze Zeit später lagen am Straßenrand bzw. teilweise sogar AUF der Straße Hyänenmamas mit ihren Babys! Wie cool ist das bitte!?

Abgesehen von den wilden Tieren war die Landschaft im Krüger Nationalpark einfach total schön! Vor allem die afrikanischen Bäume faszinierten mich! Wenn ich also nicht gerade ein wildes Tier vor meiner Linse hatte, dann bestimmt den ein oder anderen coolen Baum :)

Fazit: Ja, wir waren ein bisschen enttäuscht. Das lag vor allem daran, dass wir im Addo Elephant Park schon so viele Tiere gesehen hatten und wirklich positiv überrascht wurden. Das zu "toppen" war nicht so leicht. Hinzu kamen der viele Regen, das dadurch sehr hohe Gras und etliche gesperrte Straßen. Keine optimalen Bedingungen also. Trotzdem oder gerade deshalb bin ich sehr dankbar für all die Tierbegegnungen und die traumhafte Landschaft im Krüger Nationalpark!

“I have found out that there ain't no surer way to find out whether you like people or hate them than to travel with them.”

Mark Twain

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