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Time to say goodbye?

Wenn man nach Neuseeland einreist, erhält man automatisch ein dreimonatiges Visitor-Visum. Als ich im November meinen Flug nach Auckland buchte, überlegte ich mir grob meine Reiseroute: Von Auckland aus die Nordinsel bereisen und dann mit der Fähre auf die Südinsel und von Christchurch weiterreisen... Nur WOHIN sollte ich weiterreisen? Ich hatte im November noch überhaupt keine Ahnung, wo ich NACH Neuseeland überhaupt hinwollte. Da aber manche Fluggesellschaften ein Weiter- oder Rückflugticket verlangen, buchte ich kurzerhand einen Flug nach Sydney. Einerseits weil ich da noch nicht war und andererseits weil es ein kurzer und günstiger Flug von Christchurch war. Und ich hatte ja drei Monate Zeit, mir zu überlegen, ob ich von Sydney weiterfliegen oder Australien bereisen wollte. (Dass ich die drei Monate anders genutzt und mir nicht wirklich Gedanken darüber gemacht habe, soll hier nur am Rande erwähnt werden.)

 

Wie gesagt. Soweit der Plan. Als ich dann in Christchurch war und mich langsam daran machte, meinen Campervan zu verkaufen (was sich übrigens als nicht so einfach herausstellte), merkte ich, dass sich in mir alles dagegen sträubte. Ich wollte das Auto überhaupt nicht verkaufen, weil ich überhaupt nicht weg wollte aus Neuseeland! Mir gefiel es einfach viel zu gut und irgendwie war ich mit Neuseeland noch nicht "fertig". Und ich weiß, wie oft man sagt, dass man ja wiederkommen kann - habe ich ja bei Costa Rica auch gemacht. Aber Neuseeland ist einfach soooo weit weg, dass ich mir dachte, wenn ich schon einmal hier bin...

 

Ich glaube, es dauerte gut eine Woche, bis ich mir endlich klar darüber war, was ich wirklich wollte: Nämlich den Campervan behalten und noch weiter durch Neuseeland reisen. Blieb das Problem mit dem Visum! Ich hatte nämlich wirklich keine Lust, ähnliche Erfahrungen wie ich Mexiko zu machen :) Also informierte ich mich ausreichend und fand heraus, dass man das Visitor-Visum nicht verlängern, aber ein neues beantragen kann. Also schickte ich meinen eingescannten Reisepass, noch ein weiteres Foto von mir und einen Nachweis über meine finanziellen Mittel an die neuseeländische Regierung. (Gekostet hat das Ganze auch noch etwas!) Es hieß, das Prozedere würde einige Wochen, manchmal sogar Monate dauern! Deshalb entschied ich mich dafür, den Flug nach Sydney auf jeden Fall anzutreten und zumindest ein bisschen Zeit in Australien zu verbringen.

 

Zwei Tage (nicht zwei WOCHEN oder MONATE) später erhielt ich von der Regierung schon den Bescheid, dass mein Visum genehmigt wurde. Das freute mich natürlich total und ich konnte meinen kleinen Abstecher nach Australien planen. Zwei Wochen sollten es werden - von Sydney nach Melbourne und von dort wieder zurück nach Neuseeland.

 

Da ich ja eigentlich in Christchurch den Campervan verkaufen wollte, hatte ich ein bisschen mehr Zeit eingeplant. Ich wusste ja nicht, wie lange der Verkauf dauern würde... Nach dem Entschluss, das Auto zu behalten hatte ich also viel Zeit in Christchurch und Umgebung :)

 

Mein erster Ausflug ging nach Akaroa, der Halbinsel in der Nähe von Christchurch - viel Natur und bei einer kleinen Bootstour sah ich Seehunde, Delfine und Pinguine :)

In Christchurch hatte ich dann das Glück, dass an "meinem" letzten Wochenende ein großes Laternenfest zur Feier des Chinese New Year stattfand. Das war wirklich schön und mal was "anderes", was ich in der Form noch nicht erlebt habe...

Da ich wirklich sehr viel Zeit in Christchurch verbrachte, kenne ich jetzt wohl alle Campingplätze in der Gegend :) Einige übrigens recht schön am Strand gelegen. Ich war außerdem bei einem Pferderennen, um festzustellen, dass das gar nichts für mich ist! Mitanzuschauen, wie die Pferde kurz vor der Ziellinie mit der Gerte geschlagen werden, um sie ja noch ein bisschen schneller zu machen. Nein, das ist nicht vereinbar mit meiner Tierliebe.

Außerdem war ich auf allen möglichen Märkten, die am Wochenende stattfinden, habe das WLAN der riesigen Stadtbücherei genutzt - mit Blick auf die vom Erdbeben (2011) zerstörte Kathedrale - und war viel zu Fuß in der Stadt unterwegs. Wenn das Wetter gut war, verbrachte ich viel Zeit in den Parks der Stadt und im botanischen Garten. Außerdem habe ich auch ein bisschen Streetart entdeckt :)

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